Jeden Tag aufs Neue kommen unsere süßen Kinder von der Schule nach Hause. Wir freuen uns schon auf unsere Liebsten, jedoch ganz tief in unserem Hinterstübchen wissen wir genau, was uns in den nächsten zwei Stunden bevorsteht: Die Hausaufgabe – der tägliche Kampf mit unseren Kids.
Alles beginnt mit einem von uns liebevoll angerichteten Mittagessen, bei dem uns unsere Töchter in rasender Geschwindigkeit den gesamten Tagesablauf erzählen und uns unsere Söhne mit den Worten: „Eh super, lustig war es, kann mich nicht mehr so genau erinnern“ ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Nach dem Essen folgt der magische Satz, der quasi zur Schlacht aufruft: „So, werden wir gleich die Hausaufgabe machen?“
Jetzt kann das „Spiel“ beginnen: Wir versuchen nun, unseren Kindern alle Vorteile aufzuzählen, die sie haben, wenn sie gleich die Hausaufgaben erledigen. Unsere Kinder versuchen uns hingegen eindrucksvoll zu erklären, dass jetzt absolut nicht der richtige Zeitpunkt für Hausaufgaben ist. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Stimmung in unserem Haus kippt und wir Eltern ein sehr starkes nervliches Training absolvieren. Was jedoch spricht eigentlich für und gegen die Hausaufgabe?
Pro Hausaufgabe
Viele Schulpädagogen meinen, dass Hausaufgaben wichtig sind, um Kinder auf ein geregeltes, selbstständiges und strukturiertes Arbeiten heranzuführen, damit sie auch im weiteren Leben konsequent ihre Pflichten verfolgen. Zusätzlich würde dadurch der Lehrer eine wichtige Rückmeldung erhalten, wie gut der Stoff bei den Kindern angekommen ist.
Contra Hausaufgabe
Gegner sind davon überzeugt, dass Hausaufgaben vor allem für Stress und Streit in der Familie sorgen und dass es keinen Nachweis für positive Effekte gibt.
Wer im Recht ist, kann nicht genau beantwortet werden, jedoch laden wir die Schulpädagogen sehr gerne mal zu dem täglichen Kriegsspielszenarium nach Hause ein, damit sie uns erklären können, wie sinnvoll ihnen dieser tägliche Streit erscheint.
Trotzdem gibt es die tägliche Hausaufgabe an unseren Schulen noch immer, deshalb haben wir uns 3 Tipps für Euch überlegt, um das Spiel der täglichen Hausaufgabe für Euch zu entscheiden.
1. Tipp: Das Expertenrollenspiel
Erklärt Eurem Kind, dass es der absolute Experte auf dem Gebiet ist. Macht daraus ein tägliches Spiel, indem das Kind sich sehr stark in die Rolle des Experten einfühlt. Euer Kind soll sich vorstellen, dass es den Lernstoff perfekt beherrscht und diesen sogar unterrichten kann. Sollte Euer Kind schon alt genug sein, dann lasst es die Hausaufgabe alleine erledigen, um Euch danach zu unterrichten. Ihr seid somit die Schüler und Euer Kind unterrichtet Euch. Somit hat Euer Kind ein kurzfristiges Ziel, wodurch Dopamin ausgeschüttet wird, was das Kind bei der Hausaufgabe positiv unterstützt.
Ist Euer Kind noch etwas jünger, dann unterstützt es bei der Hausaufgabe und macht aus dem Expertenrollenspiel wirklich ein Spiel – seid kreativ.
2. Tipp: Schlucke die dickste Kröte zuerst
Diesen Tipp haben wir aus dem Buch „Eat the Frog“ von Brain Tracy. Er beschreibt darin sehr gut, dass die größten und unangenehmsten Aufgaben immer zuerst erledigt werden sollten. Denn wenn die größte und hässlichste Kröte einmal weg ist, dann wird alles weitere zum Kinderspiel. Das Motto „Schlucke die dickste Kröte zuerst“ in Verbindung mit Tipp 1 „Das Expertenrollenspiel“ bewirken Wunder, da die unangenehmste Aufgabe als Experte wahrgenommen wird.
3. Tipp: Regelmäßige Bewegungspausen
Schulkinder brauchen immer wieder eine Pause. Sogenannte Neurotransmitter sind für die Signalverarbeitung im Gehirn verantwortlich und für unsere Konzentration unabdingbar. Nach 20 bis 25 Minuten bei der Hausaufgabe oder beim Lernen sinken die Neurotransmitter gegen null. Die Kinder spüren dann instinktiv, dass sie sich nicht mehr konzentrieren können. Sie werden unruhig, zappelig und können kaum mehr ruhig sitzen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass nur 30 bis 60 Sekunden Bewegung helfen, um die Neurotransmitter wieder aktiv werden zu lassen. Es genügt, wenn Kinder kurz Arme und Hände durchschütteln oder sich am Körper und Kopf abklopfen. Danach können sie sich wieder perfekt konzentrieren und wir Eltern ersparen uns die täglichen Diskussionen mit den typischen Phrasen „Ich mag nicht mehr. Kann ich später weitermachen? Das schaff ich doch nie.“ Ihr kennt das doch alle oder?
Also stellt Euch den Wecker und macht alle 20 bis 25 Minuten eine kurze Bewegungspause.
Fazit:
Mit diesen 3 einfachen Tipps könnt auch Ihr die nächste Schlacht für Euch entscheiden.
Glaubt uns: Diese einfachen Tipps regelmäßig umgesetzen und Ihr werdet wieder aufatmen können, wenn es um die Hausaufgaben geht.