Eltern wissen in der Regel bereits, dass die richtige Nahrung die Grundlage für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihres Kindes ausmacht. Entscheidend sind dabei jedoch nicht nur die Hauptmahlzeiten – auch Snacks, die das Kind im Laufe des Tages zu sich nimmt, sind für dessen Wohlbefinden und nicht zuletzt auch für den schulischen Erfolg von großer Bedeutung.
Zwar kann man sich nicht „intelligenter essen“, aber sogenanntes Brain Food kann dabei helfen, die Konzentration zu verbessen und somit zu effizienterem Lernen beitragen. Wir verraten, welche Lebensmittel als „Brain Food“ gelten und wie man seinem Kind die gesunden Snacks schmackhaft machen kann.
Was ist das Besondere an „Brain Food“?
Als „Brain Food“ werden Nahrungsmittel bezeichnet, die das Gehirn mit Energie und allen Nährstoffen versorgen, die für eine effiziente Funktionsweise unseres wichtigsten Organs nötig sind. Obwohl das Gehirn nur zwei Prozent des gesamten Körpergewichts ausmacht, benötigt es 20 Prozent der Energie, die über die Nahrung aufgenommen wird.
Das einzige Nahrungsmittel, das die Intelligenz tatsächlich erhöht, ist Muttermilch – obwohl auch Brain Food damit nicht zu einer höheren Intelligenz beiträgt, hilft es beim Ausschöpfen der vorhandenen Kapazitäten. Gerade Snacks, die zwischen den Hauptmahlzeiten genascht werden, können maßgeblichen Einfluss auf die Konzentration und die Motivation des Kindes haben.
Energielieferanten auf dem Prüfstand
Ein beliebter Energielieferant ist der altbekannte Traubenzucker – dieser birgt jedoch gleichermaßen Vorteile und Nachteile: Obwohl Traubenzucker schnell seine Wirkung entfaltet und zu einer besseren Konzentrationsfähigkeit und Auffassungsbereitschaft beiträgt, macht sich auch innerhalb kurzer Zeit danach ein starkes Tief breit.
Dies ist der Form der zugeführten Energie zuzuschreiben: Traubenzucker und Zucker im Allgemeinen spendet dem Körper einfache Kohlenhydrate – diese „wirken“ schnell, werden aber vom Körper genauso schnell wieder abgebaut, worauf das typische Energietief folgt.
Statt zu einfachen Kohlenhydraten sollte man deshalb zu sogenannten langkettigen Kohlenhydraten greifen. Diese sind in Vollkornprodukten, Nüssen und auch in einigen Obstsorten enthalten. Neben den langkettigen Kohlenhydraten sind auch Mineralstoffe wie Eisen und B-Vitamine für die Energiezufuhr von großer Bedeutung.
So dient Eisen der Sauerstoffversorgung des Gehirns, während die B-Vitamine für den Eiweiß- und Energiestoffwechsel des Nervensystems wichtig sind.
Flüssigkeit: Die Grundlage der Ernährung
Der menschliche Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser – da ist es im Grunde selbsterklärend, dass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr die Grundlage für eine Gesundheit und Wohlbefinden darstellt.
Ist der Körper ausreichend mit Wasser versorgt, dient dies nicht nur einem gesunden Hautbild und einem ausbalancierten Stoffwechsel, sondern der Flüssigkeitshaushalt im Körper macht sich zudem auch in Bezug auf die Konzentration und die Gehirnleistung bemerkbar.
Aus diesem Grund ist es wichtig, schon den Nachwuchs zu gesunden Trinkgewohnheiten zu erziehen. Lösen stilles Wasser oder Mineralwasser ohne Zusätze keine Begeisterungsstürme beim Kind aus, kann man stattdessen auch Saftschorlen oder ungesüßte Tees anbieten. Rund zwei Liter sollten auch von Kindern pro Tag an Flüssigkeit aufgenommen werden.
Frühstück: Die wichtigste Mahlzeit des Tages
Laut einer Forsa-Umfrage der Techniker Krankenkasse geht jedes siebte Kind morgens zur Schule, ohne zuvor gefrühstückt zu haben. Dabei gilt das Frühstück nicht ohne Grund als die wichtigste Mahlzeit des Tages: Neben einer sicheren Basis für den Alltag, die ein gemeinsames Frühstücksritual bietet, ist das Frühstück auch für die Konzentrationsfähigkeit des Kindes von maßgeblicher Bedeutung.
Dabei muss ein Frühstück nicht mal besonders zeitaufwendig sein, wenn man es intelligent anstellt und bereits am Vorabend entsprechende Vorbereitungen trifft. Hat das Kind am Morgen keinen Appetit und lässt es sich auch durch ein kindgerecht angerichtetes Frühstück nicht zum Essen ermutigen, sollte es stattdessen zumindest mit einem Glas Bio-Fruchtsaft, Milch oder Kakao in den Tag starten.
Basics: Welche Lebensmittel dürfen nicht fehlen?
Sowohl für das Frühstück, als auch für das Pausenbrot gibt es einige Grundpfeiler, die zur Gesundheit und einem leistungsstarken Gehirn beitragen. Neben Getreide in Form von Müsli und Getreideflocken ohne Zuckerzusatz gehören dazu auch Obst und Gemüse.
Das Lieblingsobst lässt sich meist ganz einfach ins Müsli oder in den Joghurt mischen und Gemüsesorten wie Tomate, Paprika oder Gurke peppen das Pausenbrot auf. Neben dem obligatorischen Glas Wasser oder ungesüßtem Tee können auch Milchprodukte und – in Maßen! – auch süße Aufstriche die Frühstückstafel für Kinderaugen interessanter machen.
Pausensnack: Wie sieht das perfekte Pausenbrot aus?
Neben einem ungesüßten Getränk, das auch bei einer Zwischenmahlzeit nicht fehlen darf, erweist sich ein vollwertiges Vollkornbrot mit gesundem Belag nicht nur als Pausenbrot-Klassiker, sondern auch als gesunder Energielieferant. Der Belag sollte dabei in Absprache mit dem Kind abgestimmt werden.
Im besten Fall setzt er sich zusammen aus Frischkäse, Quark oder Rohmilchbutter als Aufstrich, fettarmem Käse oder magerem Fleischaufschnitt als Hauptbelag und Gemüse wie Tomate, Gurke oder Paprika als Topping. Für eine schnelle Zuckerzufuhr sorgt ein Stück Obst – alternativ dazu kann man auch eine kleine Handvoll Nüsse oder Kekse ohne großen Zuckerzusatz in die Brotdose packen.
Schnelle Snacks: Obst oder Riegel?
Muss es morgens schnell gehen, greifen Eltern gerne zu praktischen Riegeln, wenn es um die Zusammenstellung des Frühstückspakets ihrer Kinder geht. Grundsätzlich sollte es sich dabei selbstverständlich – wenn überhaupt – um Müsli- oder Fruchtriegel handeln – Schokoriegel sollten zwar im Ernährungsplan nicht verboten sein, allerdings haben sie trotzdem dauerhaft in der Brotdose des Kindes nichts zu suchen.
Möchte man seinem Kind einen solchen Riegel mit in die Schule geben, sollte man darauf achten, dass der Riegel möglichst wenig oder bestenfalls keine künstlichen Zusätze oder Zucker enthält. Stattdessen kann man selbstverständlich auch mit altbewährtem Obst auf Nummer sicher gehen und beispielsweise einen Apfel oder eine Banane in die Frühstücksbox packen.
Die Top 10 der besten Brain Foods
Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und Obst sind nicht nur wertvoll für einen gesunden Stoffwechsel, sondern sie spenden darüber hinaus auch langfristig Energie. Zu den besten Brain Foods gehören dabei folgende:
- Birnen
- Walnüsse
- Avocado
- Fisch
- Karotten
- Rote Beete
- Geflügel & rotes Fleisch
- Bananen
- Quark
- Reis
Nicht jedes dieser Brain Foods gehört zu den Lieblingssnacks von Kindern. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man den Nachwuchs nicht an gesunde Nahrungsmittel für Freizeit und Schule heranführen kann. Häufige Probleme sind mit dem Konsum von gesüßten Getränken oder von einem überschätzten Bedarf des Kindes verbunden.
Teilweise sind es auch nur Kleinigkeiten, die dafür sorgen, dass ein Kind eine ganze Mahlzeit verschmäht – beispielsweise eine kleine Scheibe Gurke oder Tomate auf dem Pausenbrot. Eltern sollten versuchen, jedes Familienmitglied eine oder zwei Mahlzeiten in der Wochenplanung auswählen zu lassen.
Auf diese Weise bekommen sie nicht nur ein besseres Gespür dafür, was den Sprösslingen wirklich schmeckt, sondern man kann darüber hinaus auch zur Selbstbestimmtheit des Kindes und dem Entdecken neuer Zutaten und Gerichten beitragen.